Bahnfiguren
Bahnfiguren, auch Hufschlagfiguren, sind festgelegte Lauflinien für Pferde in einer Reitbahn, die
der Gymnastizierung des Pferdes und der Abstimmung der Kommunikation zwischen Reiter und
Pferd dienen. Dies geschieht über die sog. Hilfen, v. a. Zügel-, Schenkel-, Gewichtshilfen. Da die
meisten Hufschlagfiguren national und international vereinheitlicht sind, dienen sie auch als
Kurzangaben bei der Beschreibung von Lauflinien, bei der Angabe von geforderten Aufgaben auf
Reitturnieren oder beim Reitunterricht. Anhand der Bahnfiguren kann die Durchlässigkeit und
auch die Längsbiegung überprüft und verbessert werden. Folgende Bahnfiguren sind in der
klassischen Reitkunst gebräuchlich:
Ganze Bahn

Ganze Bahn ist die einfachste Hufschlagfigur. Es wird immer an der Bande entlang (am
Hufschlag) geritten und somit die ganze Bahn umkreist.
Halbe Bahn

Bei der halben Bahn wird bei Bahnpunkt B oder E (siehe Dressurviereck), in der Mitte der langen
Seite (des Bahnrechtecks), im rechten Winkel abgewendet und geradeaus auf die andere Seite
geritten. Die „Hand“ wird dabei nicht gewechselt. (Linke Hand meint z. B., dass linksherum
geritten wird, also links innen ist, rechte Hand analog.)
Durch die ganze Bahn wechseln

Bei dieser Figur durchquert der Reiter die Reitbahn auf gerader Linie von einer Ecke, genauer:
vom Wechselpunkt nach Durchreiten der Ecke, in die diagonal gegenüberliegende Ecke,
genauer gesagt: zum Wechselpunkt vor der diagonal gegenüberliegenden Ecke.
Durch die halbe Bahn wechseln
Wechselpunkt, sondern mittig erreicht und dort wieder auf den Hufschlag abgewendet.

Diese Figur ähnelt der vorherigen, jedoch wird die gegenüberliegende lange Seite nicht am
Durch die Länge der Bahn wechseln
Hufschlag ab.

Hierbei wird die Bahn parallel zur langen Seite von der Mitte der einen kurzen Seite zur Mitte der
gegenüberliegenden kurzen Seite durchquert. Der Reiter wendet Mitte der kurzen Seite ab, reitet
über den Mittelpunkt der Bahn und wendet an der gegenüberliegenden kurzen Seite wieder auf
den
Durch die Länge der Bahn geritten
Bahnpunkt A oder C wird auf die Mittellinie abgewendet und geradeaus auf die andere kurze
Seite geritten. Dort wieder auf die gleiche Hand abgewendet also nicht die Hand gewechselt.

Mitte der kurzen Seite, bei
Aus der Ecke kehrt/Aus der Mitte kehrt
Bahnpunkt K oder M, und auf der rechten Hand bei H oder F. In die Ecke wird eine (knappe)
Dreiviertel-Volte von 6–10 Meter Durchmesser geritten, danach mit geradegestelltem Pferd in
schrägem Winkel zum Hufschlag zurück. Je nach Ausbildungsstand von Pferd und Reiter wird
die Dreiviertel-Volte weiter oder enger geritten werden; dann endet die Figur entsprechend früher
oder später zwischen Zirkelpunkt und Mitte der langen Seite – die gerade auslaufende Strecke
endet im 30- bis 45-Grad-Winkel auf den Hufschlag.

Auf der linken Hand bei
In die Ecke kehrt
Man reitet von E oder B vom Hufschlag weg, um vor der kurzen Seite eine Volte zu reiten und
wieder auf der langen Seite anzukommen.
Zirkel
Hufschlag, und zwar Mitte der kurzen Seite sowie an den sogenannten Zirkelpunkten, die an den
langen Seiten der Bahn in der Entfernung aus den Ecken liegen wie die halbe kurze Seite lang
ist. Der vierte Punkt liegt auf der Mittellinie, im Bahnmittelpunkt. Man spricht dabei von der
offenen und der geschlossenen Zirkelseite; die offene ist der Halbkreis, der nicht die kurze Seite
berührt, der geschlossene der diesem gegenüber liegende. Ebenfalls üblich ist der Mittelzirkel,
bei dem der Hufschlag nur an den beiden Punkten Mitte der langen Seiten erreicht wird und das
Zentrum im Mittelpunkt der Reitbahn liegt.

Der Zirkel ist eine kreisförmige Bahnfigur. Der normale Zirkel von 20 m Durchmesser, bei einer Bahn von 20 ×
40 m in jeder Bahnhälfte einer, berührt an drei Punkten den
Aus dem Zirkel wechseln

Hierbei wird auf einem Zirkel geritten und Mitte der offenen Zirkelseite ein Handwechsel durchgeführt (beim
Viereck 20 × 40 m also über dem Mittelpunkt der Bahn), um dann auf der anderen Hand ebenfalls einen Zirkel zu
reiten. Es werden also zwei Zirkel durchritten, die sich nur an einem Punkt Mitte der Bahn berühren.
Durch den Zirkel wechseln

Der Reiter befindet sich auf einem Zirkel. Er wendet am Zirkelpunkt von der offenen Zirkelseite in einer halben
Volte ab, reitet über den Mittelpunkt des Zirkels auf die kurze Seite zu, wechselt über dem Mittelpunkt die Hand
und reitet in einer weiteren halben Volte auf der neuen Hand auf den anderen Zirkelpunkt zu; der Reiter
beschreibt so eine S-Linie innerhalb des Zirkels, die vom einen Zirkelpunkt über einen Voltenhalbkreis zum
Mittelpunkt und über einen weiteren Voltenhalbkreis auf der neuen Hand zum anderen Zirkelpunkt führt.
Schlangenlinien an der langen Seite, ein/zwei Bogen

Bei der einfachen Schlangenlinie wendet der Reiter nach dem Durchreiten der Ecke auf die lange Seite zu ab
dem Wechselpunkt nach innen ab und reitet einen Bogen in die Bahn hinein, erreicht man die Mitte der Seite
einen Abstand von 5 m, kehrt danach im leichten Bogen vor der nächsten Ecke am Wechselpunkt wieder auf den
Hufschlag zurück. Bei der doppelten Schlangenlinie werden ab einem Wechselpunkt zwei Bögen mit einem
Maximalabstand von 2,5 m von der Bande geritten, dabei kehrt das Pferd nach dem ersten Bogen zur Mitte der
langen Seite auf den Hufschlag zurück und wendet danach erneut nach innen ab, um vor der Ecke am
Wechselpunkt wieder den Hufschlag zu erreichen. Schlangenlinien dienen der biegenden Gymnastizierung
(durch jeweilige Umstellung) des Pferdes.
Schlangenlinien durch die ganze Bahn, drei/vier/fünf/sechs/sieben Bogen

Bei dieser Figur wechselt das Pferd zwischen den langen Seiten hin und her. Die Figur beginnt an der kurzen
Seite, der Reiter durchreitet die Ecke und wendet dann parallel zur kurzen Seite ab und reitet im rechten Winkel
auf die gegenüberliegende Bande zu. Dabei wird beim Überreiten der Mittellinie ein Handwechsel ausgeführt.
Hat er die andere Bande bzw. den gegenüberliegenden Hufschlag erreicht, reitet er einen Bogen und kehrt auf
die gleiche Weise wieder zur Anfangsseite zurück. Es gibt Schlangenlinien mit drei, vier, fünf, sechs oder sieben
Bögen (letztere im Viereck 20 × 60 m).
Die Acht
Bei dieser Figur wird eine Acht geritten. Beginnt man Sie am Hufsschlag wird erst eine halbe V
olte geritten, richtet das Pferd gerade und wechselt auf der Mittellinie die Hand und reitet eine
ganze Volte auf dieser Hand. Auf der Mittellinie wird dann wieder das Pferd gerade gerichtet und
ein Handwechsel geritten und die Acht mit einer weiteren halben Volte beendet.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/bahnfigur
(Stand: 27. August 2014 um 09:37 Uhr)